30.11.2017 Grundwasser

Glück im Unglück: Abbauprozesse sorgen dafür, dass die Nitratgehalte im Grundwasser nicht noch höher sind – aber nicht für ewig!

Mit einem Anteil von 61 % ist Grundwasser die überwiegend genutzte Ressource zur Trinkwassergewinnung in Deutschland. Viele Grundwasservorkommen in Deutschland befinden sich jedoch in einem so schlechten Zustand, dass die Aufbereitung zu Trinkwasser hier nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich ist oder sogar aufgegeben wird (https://www.dvgw.de/themen/umwelt/nitrat-im-wasser/ ). Die EU-Kommission hat deshalb ihre Ankündigung wahr gemacht und vor dem Hintergrund der hohen Nitratbelastung der Grundwasserkörper in Deutschland im November 2016 eine Klageschrift gegen die Bundesrepublik beim Europäischen Gerichtshof eingereicht (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-11/nitrat-grundwasser-deutschland-klage-eu ).

Die Lage wäre in vielen Wassergewinnungsgebieten noch dramatischer, wenn nicht Abbauprozesse im Grundwasserleiter für eine Minderung der Nitratbelastung sorgen würden. Das wird aber nicht so bleiben, denn das Nitratabbauvermögen im Grundwasserleiter ist eine endliche Ressource, die nach und nach verbraucht wird. Es ist deshalb nur eine Frage der Zeit, wann die Nitratkonzentrationen in Messstellen und Brunnen trotz gleichbleibender oder sogar verminderter Nitrateinträge weiter ansteigenden werden.

Vor diesem Hintergrund hat die CONSULAQUA zusammen mit weiteren Institutionen und mit Unterstützung zahlreicher Wasserversorger ein vom DVGW gefördertes Forschungsprojekt durchgeführt, um die Konsequenzen des nachlassenden Nitratabbauvermögens für 38 Gewinnungsgebiete in Niedersachen, Hessen und NRW zu untersuchen und zu bewerten. Anhand einer vierstufig angelegten Vorgehensweise unter Anwendung unterschiedlich aufwendiger hydrochemischer Modelle und Methoden konnte standortspezifisch gezeigt werden, welche Zeiträume noch für einen Nitratabbau verbleiben und wie diese Zeiträume durch Grundwasserschutzmaßnahmen verlängert oder durch steigende Nitratgehalte verkürzt werden.

Lesen Sie zu diesem Thema die wichtigsten Ergebnisse des F&E-Projektes in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Grundwasser" (Nov. 2017). Eine Zusammenfassung finden Sie hier